Rede der Bundesbauministerin Verena Hubertz zum Haushalt 2026

Rede , 23.09.2025

1. Lesung zum Etat des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Bundeshaushalt für 2026

Es gilt das gesprochene Wort
Ort: Deutscher Bundestag
Link zur Rede

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Zwei Haushaltswochen direkt hintereinander: Das ist doch ein bisschen wie ein guter Film, der direkt eine Fortsetzung bekommt. Und ich verspreche Ihnen: Der zweite Teil wird noch besser als der erste.

7,6 Milliarden Euro, so groß ist der Einzelplan des Bauministeriums im Regierungsentwurf 2026. Hinzu kommen noch Mittel aus dem Klima- und Transformationsfonds und aus dem Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität. Die Botschaft ist klar: Unser Etat, unser Haushalt wächst – trotz schwieriger Rahmenbedingungen. Und das ist auch richtig so. Denn wenn ich auf die sehr große Aufgabe blicke, die vor uns liegt, dann stelle ich fest: Wir brauchen diese Mittel, um zu investieren.

Das Bauministerium bleibt eines der zentralen Investitionsressorts der Bundesregierung, ein Motor für wirtschaftlichen Aufschwung. Wir verwandeln Geld in Wohnungen, Gebäude in Zukunft und bringen unser Land voran.

Wir schaffen damit auch neue Perspektiven für alle, die sich den Traum vom eigenen Zuhause erfüllen wollen. Denn für mich gilt – und es muss doch für viele gelten: Das Aufstiegsversprechen darf kein ferner Traum für
wenige bleiben. Und Wohneigentum – das eigene Zuhause, die eigenen vier Wände – ist ein Teil davon.

Deswegen, liebe Kolleginnen und Kollegen, müssen wir auch alles in die Waagschale werfen – unsere Ideen, unsere Instrumente und unsere Mittel –, damit Wohnen bezahlbar und Eigentum für alle erreichbar ist.

Dabei unterstützen wir als Ministerium gerade auch die junge Generation: 250 Millionen Euro für die Wohneigentumsförderung für Familien, damit man den entscheidenden Schritt gehen kann; 350 Millionen Euro an Fördermitteln für das Programm "Jung kauft Alt". Damit erhalten junge Menschen die Chance, bestehende Häuser zu erwerben und in die Bausubstanz zu investieren.

Ich komme aus einem ländlichen Kreis in der Region Trier. Da gibt es viele Dörfer, wie überall im ganzen Land. Wir haben Dorfkerne, wo Häuser stehen, die auf Käuferinnen und Käufer warten. Wir ermöglichen es jungen Familien, in diese Häuser zu investieren, sie zu sanieren. Das ist wichtig für das Zusammenleben und für die Gesellschaft im Dorf, weil man sich dort im Ehrenamt, in den Vereinen engagieren kann. Und Wohnraum heißt natürlich auch nicht immer gleich Neubaugebiet. Da setzt "Jung kauft Alt" an.

Das alles und noch viele weitere Programme in diesem Haushalt sorgen dafür, dass Bauvorhaben nicht an hohen Zinsen und gestiegenen Baukosten scheitern. Und es sorgt auch ein bisschen dafür, dass jüngere Menschen
ihren Platz finden – ein Stück Generationenversprechen.

Mit unserem Investitionshaushalt und dem Sondervermögen geben wir dem Land neuen Schwung und beleben auch ein wenig die Bauwirtschaft. Wir sind auch Investitionsressort, weil wir die Kommunen tatkräftig unterstützen, unter anderem mit dem Förderprogramm "Energetische Stadtsanierung". Damit wollen wir unsere Städte fitmachen für die Zukunft und ihnen helfen, ganze Quartiere klimafreundlich zu gestalten. 75 Millionen Euro sind als Förderung vorgesehen; 75 Millionen Euro, die nicht nur in Beton und Dämmung fließen, sondern in neue Lebensqualität. Was meine ich damit? Freiflächen, die wir entwickeln können; Netze, die modernisiert werden; Quartiere, die ganz neu gedacht und belebt werden.

Bei 75 Millionen Euro gibt es leider nicht ganz so viele Quartiere, die davon neu entwickelt werden. Deswegen geben wir die Fördermittel nicht mit der Gießkanne aus. Wir setzen parallel auf Schnelligkeit, und wir gehen neue Wege. Darum werden die gesetzlichen Spielregeln entschlossen weiterentwickelt. Mit dem ersten Schritt, der BauGB-Novelle, meinem Bauturbo, beschleunigen wir Verfahren, damit die Projekte schneller vom Papier auf die Baustelle zum Bagger kommen und die ersten Wände entstehen. Mit der anstehenden zweiten, noch umfassenderen Novelle erweitern wir den Instrumentenkasten: mehr Möglichkeiten, mehr Digitalisierung, mehr Tempo.

So entsteht eine klare Linie für mein Ministerium, für mein Ressort: Milliardenausgaben, die wir brauchen, und Bürokratieentlastung müssen ineinandergreifen, damit wir hier nicht nur kurzfristig etwas schaffen, sondern auch langfristig die Grundlage für dauerhaft leistungsfähige Strukturen legen. Denn nur so gelingt es uns, dass wir schneller, dass wir günstiger, bezahlbarer und auch nachhaltiger bauen.

Lassen Sie mich zum Schluss kommen. Ich freue mich auf die Beratungen im parlamentarischen Verfahren. Wir knüpfen nahtlos an den Haushalt 2025 an. Ich möchte mich noch mal explizit bei den Berichterstattern bedanken.

Das war wirklich eine sehr gute, zielführende Zusammenarbeit. Wir sind gar nicht aus der Übung; wir können direkt weitermachen. Lassen Sie uns das auch tun – für einen starken Haushalt 2026, aber vor allen Dingen für die richtigen Impulse für die Zukunft mit den richtigen Weichenstellungen für unser Land.

Herzlichen Dank.