Wachstum und nachhaltige Erneuerung

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Das Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ unterstützt Städte und Gemeinden bei der Bewältigung des wirtschaftlichen und demografischen Wandels in Gebieten, die von erheblichen städtebaulichen Funktionsverlusten und Strukturveränderungen betroffen sind.

Bund und Länder unterstützen die Städte und Gemeinden mit der Städtebauförderung bei der Bewältigung tiefgreifender Transformationsprozesse und ihrer nachhaltigen Entwicklung.

Nachhaltige Transformationspotentiale in Städten und Gemeinden

Vor allem der demographische und wirtschaftliche Strukturwandel, der Klimawandel und seine Folgen sowie der Einfluss der Digitalisierung auf alle Lebens- und Arbeitsbereiche führen zu veränderten Rahmenbedingungen. Damit entstehen Herausforderungen aber auch neue Chancen für die Gestaltung lebenswerter und zukunftsfähiger Städte und Quartiere. Gleichzeitig gibt es eine immer stärkere Ausdifferenzierung von Entwicklungen in wachsende und schrumpfende Städte und Regionen. Auch innerhalb von Städten verlaufen Entwicklungen unterschiedlich: nachgefragte und aufstrebende Stadtquartieren können sich in direkter Nachbarschaft zu Quartieren mit vielfältigen Problemlagen befinden.

Ausgehend von neuen und sich ändernden Anforderungen müssen Gebäude und Wohnungsbestand, brachgefallene Flächen und Grünräume, Infrastrukturen sowie öffentliche Räume bedarfsgerecht gestaltet werden. Dies betrifft Groß- und Mittelstädte ebenso wie Kleinstädte und ländliche Gemeinden.

Im Jahr 2020 wurden die Programme der Städtebauförderung insgesamt neu strukturiert. Das Städtebauförderungsprogramm "Wachstum und nachhaltige Erneuerung" führt das bisherige Programm Stadtumbau fort und ergänzt es insbesondere um Handlungsoptionen in Bezug auf den Klimawandel.

Attraktive und lebenswerte Orte für Wohnen, Arbeit, Wirtschaft und Kultur

Ziel sind attraktive und identitätsstiftende Orte für Wohnen, Arbeiten, Wirtschaft und Kultur. Städte und Gemeinden, die von städtebaulichen Funktionsverlusten und Strukturveränderungen betroffen sind, werden bei der Bewältigung dieser Herausforderungen unterstützt.

Gestärkt wird mit dem Programm "Wachstum und nachhaltige Erneuerung" der Fokus auf die Entwicklung nachhaltiger Quartiere. Auch Brachen bieten hier eine große Chance, um attraktive und lebenswerte Stadtviertel, mit modernen Wohnungen, Büros, Einkaufsangeboten, Gastronomie sowie Freifächen und Parks zu gestalten - und dies im Sinne einer "Stadt der kurzen Wege" oft mitten in der Stadt und ohne weiteren Flächenverbrauch.

Der räumliche Fokus des Programms "Wachstum und nachhaltige Erneuerung" richtet sich auf folgende Quartiere:

  • innerstädtische Bestandsquartiere
  • gründerzeitliche Stadterweiterungen
  • Wohngebiete am Stadtrand, insbesondere Großwohnsiedlungen
  • neue Stadtquartiere auf Brachen, die vormals indust¬riell, verkehrlich oder militärisch genutzt wurden.

Alle diese Räume, ob in schrumpfenden oder in wachsenden Städten und Gemeinden, haben große Bedeutung für die Funktionsfähigkeit und die Lebensqualität in ihren jeweiligen Kommune.
Mit dem Programm wird beispielsweise die Sicherung, Sanierung und Modernisierung von sanierungsbedürftigen, teilweise leerstehenden Altbauten unterstützt. In den Wohnsiedlungen steht die Anpassung an veränderte Wohnbedarfe im Vordergrund. Daneben wird die klimaangepasste Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum verbessert und die Infrastrukturausstattung bedarfsgerecht gestaltet, um bestehende Defizite auszugleichen. Auch die Verbesserung der Situation von Fußgängern und Fußgängerinnen sowie Radfahrenden, Grün- und Spielflächen sowie zugängliche Fluss- und Seeufer tragen zu lebenswerten Städten bei.

Besondere Förderbedingungen gelten in den neuen Ländern: hier gibt es vielerorts noch hohe Wohnungsleerstände und gleichzeitig eine große Zahl an erhaltenswerten, aber massiv in ihrer Substanz gefährdeten Altbauten. Um die Innenentwicklung betroffener Kommunen wirksam zu stärken, wird für die Sanierung und Sicherung von Altbauten und für den Rückbau von leerstehenden, dauerhaft nicht mehr nachgefragten Wohnungen die Finanzhilfen des Bundes und der Länder im Programm "Wachstum und nachhaltige Erneuerung" dort ohne kommunalen Eigenanteil gewährt.

Die Mittel des Programms "Wachstum und nachhaltige Erneuerung" können insbesondere eingesetzt werden für:

  • Anpassung an Wachstums- und Schrumpfungsprozesse
  • Aufwertung und Umbau des Gebäudebestandes
  • Verbesserung des öffentlichen Raums, der Grün- und Freiflächen und des Wohnumfeldes
  • Revitalisierung von Industrie-, Verkehrs- oder Militärbrachen, insbesondere zur Unterstützung des Wohnungsbaus
  • Erneuerung und Anpassung der städtischen Infrastruktur
  • Maßnahmen des Klimaschutzes oder zur Anpassung an den Klimawandel
  • Einsatz digitaler Technologien
  • Umsetzung von Mobilitätskonzepten

Wissenstransfer und weitere Information

Der Bund begleitet die Programmumsetzung durch Forschung und Evaluierung. Er wird dabei durch die Bundestransferstelle Wachstum und nachhaltige Erneuerung unter-stützt. Gemeinsam fördern sie den Wissenstransfer zwischen Bund, Ländern und den Programmkommunen. Die Bundestransferstelle steht Interessierten bei allen Fragen rund um das Programm Wachstum und nachhaltige Erneuerung zur Verfügung.

Weitere Informationen unter www.staedtebaufoerderung.info