MOROs sind angewandte Ressortforschung. Neben wissenschaftlichen Gutachten ist vor allem die mehrjährige praktische Erprobung von neuen Ansätzen, Konzepten, Instrumenten etc. in der Praxis vor Ort (Modellvorhaben) Kernstück des Programms.
Ziel der Modellvorhaben ist es, in der Praxis Erkenntnisse zu gewinnen und erfolgreiche Strategien zur Lösung zu entwickeln. Durch die Verbreitung der Erkenntnisse und Ergebnisse trägt MORO zur nachhaltigen, praxisorientierten Lösung aktueller Herausforderungen bei. Aktuelle Herausforderungen (auch) für die Regionalentwicklung sind zum Beispiel der Klimawandel, die Digitalisierung, die Energiewende und die Migration. Die Ergebnisse werden in öffentlichen Workshops oder Kongressen vorgestellt und durch kostenlose Veröffentlichungen breit zugänglich gemacht.
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) betreut die Modellvorhaben der Raumordnung wissenschaftlich und organisatorisch.
Wie genau funktioniert MORO?
Ausgewählte Regionen, die neue Wege beschreiten wollen, können in thematisch definierten Forschungsfeldern als Modellvorhaben der Raumordnung fachliche und finanzielle Unterstützung erhalten. Die Regionen bekommen Geld aus dem Forschungsprogramm des BMWSB, um zusammen mit Experten für ihre Region individuell zugeschnittene Lösungen entwickeln und erproben zu können.
Beispiele für laufende Modellvorhaben
Mehr Wohnungsbau ermöglichen - Raumordnung und interkommunale Kooperation als Wege aus der Wohnungsnot•
In dem MORO werden neue raumplanerische Instrumente entwickelt oder bestehende modifiziert, um den bedarfs- und standortgerechten Wohnungsneubau zu forcieren. Die Schwerpunkte des Vorhabens sollen dabei einerseits auf der Planung und Entwicklung zusätzlicher Bauflächen, andererseits auf der Mobilisierung von Innenentwicklungspotenzialen liegen. Zudem sollen Erkenntnisse über das Potenzial von interkommunaler Zusammenarbeit für eine abgestimmte Wohnbaulandentwicklung gewonnen werden.
MORO: Großflächige Industrieansiedlungen und Raumentwicklung
In der jüngeren Vergangenheit konnten mehrere Regionen bzw. Kommunen in Deutschland über Großansiedlungen berichten. Das Projekt soll aus der Umsetzung und den Erfahrungen bisheriger Großansiedlungen zentrale Erkenntnisse und mögliche Hilfestellungen für die raumordnerische Zusammenarbeit und die Realisierung zukünftiger Großprojekte liefern.
MORO: Regionalparks
Flächendruck und überlagernde Nutzungsansprüche stellen vielfältige Anforderungen an die Freiräume und Landschaften der Verdichtungsräume. Regionalparks haben sich als Instrumente einer nachhaltigen Freiraumentwicklung etabliert. Ausgehend von einer Bestandsaufnahme soll eine Typologie der Verdichtungsräume und der Regionalparks entwickelt werden, die Strukturen, Dynamik und Unterschiede offenlegt. Unterstützt durch Fallstudien sollen daraus regionalspezifische Strategien zur Freiraumentwicklung abgeleitet werden.
MORO: Regionale Steuerung der Siedlungs- und Freiraumentwicklung
Die Regional- und Stadtentwicklung ist zeitgleich mit den Auswirkungen der Coronapandemie, der Digitalisierung und der Klimakrise konfrontiert. Aus diesen resultieren heute wie auch zukünftig neue Flächenansprüche im Raum. Mit dem MORO sollen solche neuen Flächenansprüche in verschiedenen Regionen Deutschlands und die Reaktionen der Planung in Modellvorhaben untersucht sowie Instrumente zur Steuerung der Flächeninanspruchnahme weiterentwickelt sowie neu erarbeitet werden.
„Grenzüberschreitende Synergien von Raumordnung und Wasserwirtschaft im Einzugsgebiet der Oder“
Das deutsch-polnische Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) behandelt die Schnittstellen von Raumplanung und Wassermanagement im Einzugsgebiet der Oder und betrifft somit vor allem das Handlungsfeld „Grundlagen für eine hohe Lebensqualität sichern“ des Gemeinsamen Zukunftskonzepts für den deutsch-polnischen Verflechtungsraum – Vision 2030 (GZK 2030).
Entwicklung eines Klima-Anpassungsmonitorings für Raumordnungspläne
Wie und in welchem Umfang schreitet die Umsetzung der Anpassung an den Klimawandel in Raumordnungsplänen voran? Im MORO wird ein bundesweites Monitoring entwickelt, das planerische Festlegungen zur Klimaanpassung erstmals systematisch erfasst und auswertet. Der Ansatz ermöglicht eine Analyse von Raumordnungsplänen in ausgewählten Handlungsfeldern und liefert wertvolle Erkenntnisse zur Verankerung von Klimaanpassung in der Raumplanung.
Weitere Forschungsprojekte finden Sie hier.