Smarte Städte und Regionen
Artikel
Digitalisierung im Dienste der Allgemeinheit
Komplexe Planungsprozesse verständlich machen und Beteiligungsprozesse vereinfachen. Smarte Steuerungssysteme für Hitze und Wasser integrieren Modelle und Messungen zu Hitzebelastung und Wassernutzung. Gebäude, die ihren Energieverbrauch anpassen. Open-Source-Webanwendung für das Management öffentlicher Plätze und kommunaler Objekte. Das ist keine Zukunftsmusik, sondern die Realität smarter Städte und Regionen. Dabei sind smarte Städte und Regionen weit mehr als nur ein Netzwerk aus Hightech-Geräten und Sensoren. Sie sind ein Versprechen für eine bessere, gerechtere und nachhaltigere Stadtentwicklung.
In smarten Städten und Regionen geht es nicht nur um die Digitalisierung städtischer Infrastrukturen, sondern vielmehr um eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Bürgerinnen und Bürgern. Ziel ist es, intelligente Lösungen zu entwickeln, die den Alltag erleichtern, Ressourcen schonen und die Stadt von morgen zu einem lebenswerten Ort für alle machen. Denn indem Technologien intelligent genutzt und Daten sinnvoll verarbeitet werden, entsteht ein urbaner Raum, in dem das Wohl aller im Mittelpunkt steht. Nachhaltige Ressourcennutzung, verbesserte Mobilität und eine stärkere Gemeinschaft. Dafür stehen smarte Städte und Regionen.
Weitere Informationen zu Smart Cities finden Sie hier.
Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) unterstützt Smarte Städte und Regionen in Deutschland und weltweit gemeinsam im Dialog zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Im Smart City Dialog werden dazu verschiedene Aktivitäten vorangetrieben:
• der Stufenplan "Smarte Städte und Regionen"
• die Förderung der "Modellprojekte Smart Cities"
• der internationale Dialog durch den Aufbau des Internationalen Smart Cities Netzwerks sowie
• die Zusammenarbeit in der EU durch das Vorhaben "#vernetztinEuropa"
Stufenplan Smarte Städte und Regionen
Unter Federführung des BMWSB hat ein Beirat mit Beteiligung von Bund, Ländern und Kommunen sowie mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft im Juni 2024 den Stufenplan "Smarte Städte und Regionen" entwickelt und verabschiedet. Sein Ziel ist es, ein Rahmenwerk für die Digitalisierung der Stadt- und Regionalentwicklung in Deutschland zu schaffen. Er schafft auch die Grundlage, sich gemeinsam auf den Handlungsbedarf für Bund, Länder und Kommunen zu drängenden Fragen zu verständigen.
Lesen Sie auch die Pressemittteilung vom 12. Juni 2024!
Modellprojekte Smart Cities (MPSC)
Die Bundesregierung fördert derzeit mit insgesamt 820 Millionen Euro 73 Modellprojekte Smart Cities als Experimentierorte der integrierten Stadtentwicklung. Die 73 kommunalen Modellprojekte wurden seit 2019 in drei Staffeln ausgewählt. Ziel des Förderprogramms ist es einerseits, Städte, Kreise und Gemeinden in Deutschland zu befähigen, vielfältige, praktische Lösungspfade zu erkunden, um die Entwicklung smarter Städte und Regionen in Deutschland bundesweit voranzutreiben. Andererseits geht es darum, die im Rahmen der MPSC entwickelten Lösungen und Maßnahmen sicher, interoperabel und auf andere Kommunen übertragbar zu gestalten. Dafür werden kommunale, fachübergreifende und raumbezogene Smart-City-Strategien und deren Umsetzung gefördert ebenso wie der dafür notwendige Kompetenzaufbau. Um die Breite der deutschen kommunalen Landschaft in der Förderung abzubilden, finden sich unter den MPSC Großstädte wie Leipzig oder Köln, mittelgroße Städte wie Bamberg oder Jena, aber auch Kleinstädte und Landgemeinden sowie städteübergreifende Kooperationen. Denn kommunale Herausforderungen ähneln sich: Seien es digitale Instrumente zum Umgang mit dem Klimawandel, die Aufwertung der Innenstädte durch neue digitale Angebote oder der Aufbau notwendiger, technischer Infrastruktur im Rahmen einer urbanen Datenplattformen. Dazu kommen der Anspruch, die Bedarfe der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und die Gestaltung einer smarten Stadt oder Region als Querschnittsthema umzusetzen, welches in viele Politikfelder hineinwirkt. Die Modellprojekte Smart Cities liefern hier wichtige Ideen, Erfahrungen und digitale Lösungen, die sich andere Städte und Gemeinden zu eigen machen können. Abschauen und Kopieren sind mehr als erlaubt, z. B. von den Smart City Lösungen.
Internationales Smart Cities Netzwerk (ISCN)
Das Internationale Smart City Netzwerk fördert die Integration digitaler Lösungen in bürgerzentrierte Stadtentwicklungsprozesse. Das Netzwerk erleichtert den weltweiten Austausch zwischen Akteuren der Stadtentwicklung, die so voneinander profitieren – von gelungenen Stadtentwicklungsprozessen, interessanten Beispielen, erprobten Lösungen und gemachten Erfahrungen.
Das ISCN besteht derzeit aus den Kernmitgliedsländern Brasilien, Deutschland, Indien, Mexiko und Peru. Diese sind jeweils auf nationaler und kommunaler Ebene in die Netzwerkaktivitäten eingebunden. Durch das ISCN haben die Partnerländer die Möglichkeit, sich kontinuierlich über ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen im Bereich Smart Cities auszutauschen. Das stete voneinander Lernen soll es ermöglichen, gemeinsam die digitale Transformation von Städten im Sinne einer nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung zu gestalten. Dafür bietet das ISCN drei eigenständige Austauschformate an: die „ISCN Global Mixer“, die „ISCN Online Advisory Programmes” und (Online-)Symposien.
#vernetztinEuropa
„Smart Cities befähigen: Handlungsansätze zur europäischen Vernetzung“ – kurz "#vernetztinEuropa" – greift den Bedarf an Bündelung und Unterstützung auf, kleine und mittlere Kommunen an europäischen Netzwerken, Projekten und Initiativen zur digitalen Transformation zu beteiligen. Im europäischen Austausch mit institutionellen Akteuren lernen Kommunen, wie die digitale Transformation dazu beitragen kann, die Ziele einer nachhaltigen, integrierten und gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung auf europäischer und nationaler Ebene umzusetzen. Zugleich bedeutet die europäische Vernetzung für Kommunen, Wissen über innovative, bewährte Lösungen digitaler Stadtentwicklung zu erhalten – über nationale Grenzen hinaus. So entstehen belastbare Partnerschaften, kollegiale Beratung und Möglichkeiten zum fachlichen Austausch über replizierbare Projekte.
Daher zielt das Projekt auf die systematische Beteiligung von Kommunen an europäischen Netzwerken, Projekten und Initiativen ab, analysiert diese, entwickelt sie weiter und bietet Unterstützungsmöglichkeiten. Darunter fallen Angebote wie Peer-Learnings und Fachworkshops, um eigene Netzwerkaktivitäten aufzubauen und zu verstetigen, sowie die Förderung der Vernetzung zwischen den für Stadtentwicklung und Digitalisierung zuständigen Ministerien sowie institutionellen Akteuren auf EU-Ebene.