Beirat für Raumentwicklung

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Der Beirat für Raumentwicklung befasst sich mit einer großen Bandbreite an Themen im Bereich der Raumordnung und Raumentwicklung. 

Der Beirat für Raumentwicklung beim Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) berät das BMWSB in Grundsatzfragen von Raumordnung, Raumentwicklung und Raumordnungsrecht. So erarbeitet er Stellungnahmen und Empfehlungen zu aktuellen politischen Fragestellungen. Die Bandbreite kann beispielsweise von der Anpassung an den Klimawandel, den Ausbau erneuerbarer Energien und die Sicherung der Daseinsvorsorge über die Bewältigung des demografischen Wandels in ländlichen Regionen bis hin zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse und resilienter Infrastrukturen reichen.

Die Mitglieder des Beirats werden für eine Legislaturperiode des Deutschen Bundestages berufen. Sie setzen sich aus Vertretern gesellschaftlich relevanter Gruppen zusammen, insbesondere der Wissenschaft und der Praxis, deren Tätigkeit relevante Bezüge zur räumlichen Entwicklung des Bundesgebietes hat. Zur Förderung der europäischen Zusammenarbeit und des Erfahrungsaustauschs können themenbezogen auch Mitglieder aus den Nachbarländern oder Experten in die Arbeit des Beirats eingebunden werden. Die Tätigkeit im Beirat ist ehrenamtlich. Die Beiratsmitglieder sind an keine Weisungen gebunden, und in ihrer Meinungsbildung unabhängig. Die Meinung des Beirats ist nicht mit der des Ministeriums gleichzusetzen.

Gruppenfoto vom Beirat für Raumentwicklung mit Bundesbauministerin Verena Hubertz.
Quelle: BMWSB

Frau Bundesministerin Hubertz und Herr Staatssekretär Dr. Olaf Joachim begrüßten die Mitglieder des Beirats in der 21. Legislaturperiode anlässlich der konstituierenden Sitzung am 26.06.2025 im BMWSB.

Mitglieder der 21. Legislaturperiode

  • Dr. Stephanie Arens (Vorsitzende) ist Mitglied der Geschäftsführung (Prokuristin) bei der Südwestfalen Agentur GmbH in Olpe. Die Agentur wird getragen von 5 Kreisen sowie dem Verein Wirtschaft für Südwestfalen e.V. Sie leitet den Bereich Regionale Entwicklung. In der letzten LP hat sie sich insbesondere mit dem Thema Digitalisierung / KI in der Raumentwicklung befasst.
  • Prof. Dr. Andreas Berkner ist Professor am Institut für Geographie der Universität Leipzig mit Schwerpunkt Raumentwicklung; bis 03/2025 Leiter der Verbandsverwaltung des Regionalen Planungsverbandes Leipzig-Westsachsen; Schwerpunkte der wissenschaftlichen und praktischen Tätigkeit bilden die Themenkomplexe Strukturstärkung und Kohleausstieg, Erneuerbare Energien sowie Wasserhaushaltsfragen zwischen Bewirtschaftung und Hochwasserschutz.
  • Sonja Beuning ist Leiterin des Fachbereichs Planung und Raumordnung bei der Region Hannover. Ihre besonderen Schwerpunkte sind die Regionalplanung und die Regionalentwicklung.
  • Bernd Düsterdiek ist Beigeordneter beim Deutschen Städte- und Gemeindebund. Er leitet das Dezernat Städtebaurecht und Stadtentwicklung, Klimaschutz und Umwelt, Raumordnung, Land- und Forstwirtschaft, Vergaberecht.
  • Prof. Dr. Ludger Gailing ist Fachgebietsleiter „Regionalplanung“ an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU). Seine Forschungsschwerpunkte sind u. a. Räume der Energiewende und des Klimaschutzes, Innovationen im Planungssystem, Transformationsregionen und Kulturlandschaften.
  • Antje Koşan leitet die Abteilung Planung beim Regionalverband FrankfurtRheinMain mit den Schwerpunkten Steuerung der Siedlungsentwicklung und der erneuerbaren Energien sowie Sicherung der Freiräume und der Daseinsvorsorge. Zentrale Aufgabe des Regionalverbands ist die Regionale Flächennutzungsplanung für in 80 Kommunen, einschließlich der kreisfreien Städte Frankfurt am Main, Offenbach und Hanau, mit für rund 2,4 Millionen Menschen.
  • Stefan Kuczera ist Beigeordneter Planung im Regionalverband Ruhr. Zum Verbandsgebiet zählen die kreisfreien Städte Bochum, Bottrop, Essen, Dortmund, Duisburg, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mülheim a. d. Ruhr, Oberhausen, und die Kreise Recklinghausen, Wesel, Unna sowie der Ennepe-Ruhr-Kreis mit insgesamt rund 5,1 Mio. Einwohnern.
  • Prof. Dipl. Ing. Dr. Meike Levin-Keitel ist Professorin für Raumforschung und Raumordnung an der Universität Wien und leitet die dortige Arbeitsgruppe Raumplanung. Ihre Schwerpunkte sind u. a. Klimaschutz, insbes. langfristigen Schutz- und Anpassungsstrategien an den Klimawandel und Mobilitätswende im urbanen wie auch im ländlichen Bereich.
  • Hilmar von Lojewski ist Beigeordneter des Deutschen Städtetags und leitet dort das Dezernat für Stadtentwicklung, Bauen, Wohnen und Verkehr. Zuvor war er Abteilungsleiter im Stadtplanungsamt Dresden und in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin tätig.
  • Prof. Dr.-Ing Karina Pallagst forscht im Lehr- und Forschungsgebiet Internationale Planungssysteme der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau. Ihre Schwerpunkte sind Vergleichende Stadt- und Regionalentwicklung, Schrumpfende Städte im internationalen Kontext, Planung in den USA, europäische Raumentwicklung, Planungskultur und Growth Management.
  • Dr. Klaus Heiner Röhl ist Senior Economist für Mittelstandspolitik und Regionalpolitik im Themencluster Digitalisierung und Klimawandel beim Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln, Hauptstadtbüro Berlin.
  • Dr. Maria Rost ist Bereichsleiterin Digitales beim Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Themenschwerpunkte sind digitale Daseinsvorsorge und Infrastruktur, Smart City/ Smart Region, Telekommunikation, Glasfaserausbau, Digitalisierung der Arbeit, Nachhaltigkeitsaspekten der Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz und Daten.
  • Prof. Dr. Sabine Schlacke hat an der Universität Greifswald den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insb. Verwaltungs- und Umweltrecht inne. Sie forscht insbesondere in den Bereichen Internationales, europäisches und deutsches Umwelt-, Klimaschutz- und Planungsrecht sowie Verwaltungs- und Verfassungsrecht.
  • Prof. Dr. Stefan Siedentop (stellvertretender Vorsitzender) ist Professor für Stadtentwicklung an der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund und forscht dort unter anderem zu Themen der Stadt-, Regional- und Siedlungsflächenentwicklung, des kommunalen und regionalen Flächenmanagements und der Bodenpolitik.
  • Dr. Christa Standecker ist Geschäftsführerin bei der Europäischen Metropolregion Nürnberg. Sie ist Stellvertretende Sprecherin beim Initiativkreis Europäische Metropolregionen (IKM) in Deutschland u. a. zum Thema Landwirtschaft.
  • Anne-Kathrin Tögel ist Referatsleiterin Stadtentwicklung und Flächenpolitik bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und vertritt damit Themen der Wirtschaft.
  • Oliver Weidlich leitet das Sachgebiet Raumordnung, Landes- und Regionalplanung in der Regierung von Unterfranken und arbeitet am Lehrstuhl für Geographie und Regionalforschung der Universität Würzburg.
  • Anna Weyde ist Erste Verbandsrätin und Abteilungsleiterin Regionalentwicklung im Regionalverband Großraum Braunschweig. Hier verantwortet sie die Regionalplanung und -entwicklung. Ihre Themenschwerpunkte sind Siedlungsentwicklung und Freiraum sowie Erneuerbare Energien und deren technische Infrastruktur.
  • Dr. Sebastian Wilske (stellvertretender Vorsitzender) verantwortet als Verbandsdirektor beim Regionalverband Hochrhein-Bodensee die Themen Regionalplanung, Regionalentwicklung, Verkehrsplanung und Grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
  • Matthias Wohltmann ist Beigeordneter für Öffentliche Finanzen, Sparkassen und Daseinsvorsorge beim Deutscher Landkreistag.

Ständige Gäste

  • Dr. Peter Jakubowski leitet die Abteilung Raum- und Stadtentwicklung im Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR).
  • Kathrin Stolzenburg leitet die Referatsgruppe Vorsorgeplanung im Bevölkerungsschutz und das Referat Resilienzstrategie, Anpassung Klimakrise im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).
  • Prof. Dr. Antje Bruns ist Generalsekretärin der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL).  Die ARL ist Forschungsinfrastruktureinrichtung in der Leibniz-Gemeinschaft für die Zusammenarbeit und Vernetzung der raumwissenschaftlichen Forschung und Planungspraxis. BMWSB ist im Kuratorium und Nutzerbeirat vertreten.

Beirat in der 20. Legislaturperiode

Der Beirat für Raumentwicklung beim Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen befasst sich in der 20. Legislaturperiode mit einer großen Bandbreite an Themen im Bereich der Raumordnung und Raumentwicklung. So werden in mehreren Arbeitsgruppen einzelne Empfehlungen und Stellungnahmen zu aktuellen politischen Schwerpunktthemen des Hauses erarbeitet.

 In der Empfehlung "Planungsstrategische Koordinierungs­funktion der Raumordnung" empfiehlt der Beirat der Raumplanung u.a. auch die Nutzungen des unterirdischen Raums zu steuern. Außerdem werden Empfehlungen zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren ausgesprochen. Die Empfehlung wird in Kürze auf der Webseite des BMWSB veröffentlicht.

In der Empfehlung zu einer "flächensparenden Siedlungs- und Bodenpolitik" vertritt der Beirat u.a. die Auffassung, dass das Ziel der Bundesregierung, die Flächeninanspruchnahme bis 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, mit den bisherigen Instrumenten des Raumordnungs- und Bauplanungsrechts nicht gewährleistet werden kann. Er empfiehlt u.a. die konsequente Ausrichtung der Siedlungstätigkeit an Haltepunkten des regionalen und kommunalen Schienenverkehrs, die verpflichtende Einrichtung von Bauflächen-, Brachflächen- und Leerstandskatastern auf kommunaler Ebene sowie eine verstärkte regionale Siedlungsentwicklung in Form von Kooperationen. Auch diese Empfehlung wird in Kürze auf der Webseite des BMWSB veröffentlicht.

Die Arbeitsgruppe "Europäische Raumentwicklung" widmet sich der Frage, wie eine grenzüberschreitende Planung als Instrument der Raumentwicklung etabliert werden kann. Geeignete Handlungsfelder für grenzüberschreitende Raumplanung werden genauso erörtert wie existierende Hindernisse und deren Überwindung. In einer weiteren Arbeitsgruppe mit dem Titel "Transformative Regionalentwicklung" untersucht der Beirat, ob die Leitbilder und Handlungsstrategien der Raum­entwicklung in Deutschland noch aktuell sind, oder Weiterentwicklungs­bedarf besteht. Zwei weitere Arbeitsgruppen erarbeiten Empfehlungen zu den Themenbereichen "Gleichwertige Lebensverhältnisse" und "Klimaanpassung bzw. Klimaresilienz".

Der Beirat ist in seiner Meinungsbildung unabhängig. Seine Meinung ist nicht mit der des Ministeriums gleichzusetzen.

Empfehlungen und Stellungnahmen des Beirats für Raumentwicklung aus vorangegangenen Legislaturperioden können bei der Geschäftsstelle des Beirats unter GS-BfR@bmwsb.bund.de angefragt werden.