Bundesbauten

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Der Bund ist einer der großen Auftraggeber im Bereich des Bauens. Bundesbauten sichern die Funktionsfähigkeit unseres Staates und repräsentieren ihn weit über unsere Landesgrenzen hinweg. Hier erfahren Sie, welche Rolle das BMWSB im Bundesbau hat. Wir stellen zudem eine kleine Auswahl der zahlreichen Bundesbauprojekte vor.

Wer macht was im Bundesbau?

Die Bandbreite der Bundesbauaufgaben reicht von komplexen Großbaustellen für neue Gebäude über Erweiterungsbauten bis zu denkmalgerechten Sanierungs- und Umbaumaßnahmen.

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) ist dabei zuständig für die übergeordneten baupolitischen und baukulturellen Vorgaben und Standardsetzungen im Bundesbau.

Das dem BMWSB nachgeordnete Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) führt die Bauaufgaben der Verfassungsorgane, der obersten Bundesbehörden und des Bundes in Berlin durch. Es setzt zudem Bauaufgaben der Bundesrepublik Deutschland im Ausland um - mit Ausnahme einfacher Baumaßnahmen sowie der Bauten im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg).

Das BBR unterstützt das BMWSB bei der Festlegung von übergeordneten baupolitischen und baukulturellen Vorgaben und Standardsetzungen für den Bundesbau.

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) übernimmt als zentrale Bauherrin die Verantwortung für Planung, Bau und Betrieb der meisten zivilen Bundesbauten. Die BImA arbeitet dabei eng mit den für den Bund in Organleihe tätigen Bauverwaltungen der Länder und dem BBR zusammen.

Die Zuständigkeit und politische Verantwortung für den militärischen Bundesbau liegt beim BMVg. Das BMVg ist zuständig für alle militärischen Bauaufgaben, insbesondere für Liegenschaften und Infrastruktur der Bundeswehr. Der militärische Bundesbau ist damit organisatorisch und fachlich vom zivilen Bundesbau getrennt.

Die Zuständigkeit und politische Verantwortung für den Auslandsbau liegt beim Auswärtigen Amt (AA). Die Verfahren sind in den "Richtlinien für die Durchführung von Bauaufgaben des Bundes" (RBBau) geregelt.

Weitere Informationen zum Bundesbau finden Sie hier.

Aktuelle Bundesbauten

Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation

Foto in der Dämmerung vom Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation
Quelle: RICHTER MUSIKOWSKI Architekten PartGmbB mit ST raum a. Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH

Nach Plänen von Richter Musikowski Architekten und ST raum a. Landschaftsarchitektur wird in den kommenden Jahren das Zukunftszentrums für Deutsche Einheit und Europäische Transformation in Halle (Saale) gebaut. In einem vom BBR durchgeführten international offenen Realisierungswettbewerb setzte sich das Planungsteam mit seinem Entwurf durch und wurde im April 2025 mit dem 1. Preis ausgezeichnet. 

Als Bauherr entwickelt das BMWSB die bauliche Konzeption und finanziert die Errichtung der Baumaßnahme. Für den Betrieb und inhaltlichen Aufbau des Zukunftszentrums ist die Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland verantwortlich.

Mit dem Zukunftszentrum soll ein Neubau als herausragendes Beispiel für innovatives, effizientes und zukunftsfähiges Bauen des Bundes unter Transformation der städtebaulichen Einbindung am Riebeckplatz in Halle (Saale) entstehen. Es soll als Ort begeistern, inspirieren und motivieren. Es ist ein zentrales Projekt der Bundesregierung in Ostdeutschland.

Planung und Bau dieses Sonderbaus werden im Anschluss des Wettbewerbs durch die Bundesbauverwaltung in Sachsen-Anhalt durchgeführt und realisiert.

Schnell, nachhaltig und außergewöhnlich

Foto vom neuen Bürogebäude für den Deutschen Bundestag. Modernes Haus mit farbigen Fensterfronten.
Quelle: Jan Bitter

In weniger als zwei Jahren Projektlaufzeit entstand im Parlamentsviertel in Berlin-Mitte ein neues Bürogebäude für den Deutschen Bundestag. Der siebengeschossige Neubau wurde durch die Bietergemeinschaft Kaufmann Bausysteme und PRIMUS developments mit dem Architekturbüro sauerbruch hutton nahezu vollständig aus vorgefertigten Holzmodulen errichtet und Ende 2021 fertiggestellt. Der ursprüngliche Kostenrahmen von 70 Millionen Euro und die ausgesprochen ambitionierte Projektlaufzeit wurden eingehalten. Wesentlich für den Erfolg waren ein stringentes Projektmanagement durch das BBR, disziplinierte und ergebnisorientierte Beteiligte und ein innovatives, auf Kooperation setzendes Vergabe- und Vertragsmodell.

Eine Ikone der Moderne erstrahlt in neuem Glanz

Foto der Neuen Nationalgalerie
Quelle: BBR / Marcus Ebener

Zwischen 2016 und 2021 setzte das BBR die Neue Nationalgalerie im Auftrag der Stiftung Preußischer Kulturbesitz von Grund auf instand. Mit der denkmalgerechten Sanierung wurde das Büro David Chipperfield Architects beauftragt. Die Neue Nationalgalerie am Berliner Kulturforum ist eine Architekturikone von Weltrang und bildet den Schluss- und Höhepunkt im Lebenswerk des Architekten Ludwig Mies van der Rohe.

Grundinstandsetzung des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom

Foto vom innenbereich des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom. Zu sehen ist eine moderne Wendeltreppe.
Quelle: Paolo Fusco

Unter der Leitung des BBR wurde das Stammgebäude der Abteilung Rom des Deutschen Archäologischen Institutes (DAI) von Grund auf instandgesetzt. Das 1964 errichtete Haus in der Via Sardegna im Herzen der Stadt wurde auch in Hinblick auf Brandschutz und Erdbebensicherheit saniert. Maßnahmenträger war das Auswärtige Amt. Im Rahmen der 2023 abgeschlossenen Grundinstandsetzung legten die Projektbeteiligten beim Ausbau besonderen Wert auf den Erhalt der ursprünglichen Gestaltungselemente – oft in moderner Interpretation. Zahlreiche vorhandene Materialien, wie Wand- und Bodenbeläge, wurden im Sinne der Nachhaltigkeit aufgearbeitet und wiederverwendet.

Hochkomplexer Forschungsneubau: der Walther-Meißner-Bau

Walther-Meißner-Bau der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt
Quelle: BBR

Der Walther-Meißner-Bau der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) ergänzt auf dem Forschungscampus in Berlin-Charlottenburg einen der ältesten außeruniversitären Wissenschaftsstandorte Deutschlands. Auf rund 2.880 Quadratmetern Nutzungsfläche beherbergt er Labor-, Mess- und Reinräume sowie Büroflächen. Der Neubau entstand unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) und erfüllt höchste technische Anforderungen. Unter anderem mussten bei Planung und Bau Schwingungsfreiheit und Temperaturkonstanz der Labore sowie Reinraumbedingungen berücksichtigt werden. Die PTB hat in dem 2022 fertiggestellten Neubau die Berliner Dependance ihres Quantentechnologiezentrums eingerichtet.

Ein nachhaltiger Erweiterungsbau für das Bundesumweltministerium

Foto vom Erweiterungsbau für das Bundesumweltministerium
Quelle: C.F. Møller Architects

Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) realisiert im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) in Berlin-Mitte einen Erweiterungsbau für das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN). Nach Plänen von C.F. Møller Architects (Dänemark) entsteht ein Neubau in Holzhybrid-Bauweise, der hohe städtebauliche sowie gestalterische Ansprüche erfüllt. Zugleich wird der Erweiterungsbau als beispielhaftes Projekt die Vorbildrolle des Bundes beim nachhaltigen Bauen unterstreichen. 

Der Klimaturm: ein nachhaltiger Nachbar für den Langen Eugen in Bonn

Foto vom UN Campus in Bonn. Zu sehen ist ein modernens Hochhaus mit Glasfassade am Fluss.
Quelle: BBR / Christoph Komischke

Um Raum für zusätzliche 330 Arbeitsplätze der Vereinten Nationen auf dem bestehenden UN Campus in Bonn zu schaffen, wurde unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ein Neubau mit 17 Ober- und 3 Untergeschossen errichtet. Das Bürogebäude, das nach seiner Fertigstellung „Climate Tower“ oder „Klimaturm“ getauft wurde, entstand nach Plänen von Stefan Lippert Architekten. Ein hohes Maß an Nachhaltigkeit stand bei diesem Projekt neben guter Funktionalität und Wirtschaftlichkeit besonders im Fokus: Das Gebäude hat den Goldstandard im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) erreicht.

Weitere Informationen und Bauprojekte finden Sie hier.