Ressortübergreifende Strategie „Soziale Stadt – Nachbarschaften stärken, Miteinander im Quartier“

Typ: Artikel , Schwerpunktthema: Bauen, Stadt & Wohnen

Mit der ressortübergreifenden Strategie „Soziale Stadt – Nachbarschaften stärken, Miteinander im Quartier“, die im August 2016 vom Bundeskabinett beschlossen wurde, wurde die Grundlage für eine stärkere Verzahnung von Ressortprogrammen gelegt.

Komplexe Problemlagen in benachteiligten Stadt- und Ortsteilen lassen sich nicht allein mit Mitteln der Städtebauförderung lösen. Soziale Stadtentwicklung braucht viele Partner, um integrierte Handlungsansätze zur verwirklichen. Das gilt vor allem für Maßnahmen im sozial-integrativen Bereich, die ein wichtiger Bestandteil der sozialen Stadtteilentwicklung sind.

Zusammenarbeit und Bündelung von Knowhow

Das Programm „Sozialer Zusammenhalt“ als Leitprogramm der sozialen Integration im Rahmen der Städtebauförderung bildet die Grundlage für die ressortübergreifende Strategie „Soziale Stadt – Nachbarschaften stärken, Miteinander im Quartier“. Mit der ressortübergreifenden Strategie sollen Stadtteile mit hohen Integrationsanforderungen gezielter unterstützt werden, indem Fördermittel anderer Ressorts vor Ort gebündelt und besser aufeinander abgestimmt werden.

Das Programm "Sozialer Zusammenhalt" ist deshalb auf ressortübergreifende Zusammenarbeit und Bündelung mit Programmen aus anderen Politikbereichen auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene angelegt. Dabei geht es sowohl um das Knowhow anderer Fachpolitiken als auch um eine bessere, effizientere Verzahnung der unterschiedlichen Projektförderungen. So werden Synergieeffekte genutzt, zum Beispiel mit den Politikbereichen Bildung, Integration, Gesundheitsförderung und Prävention, Stärkung der lokalen Ökonomie, Ausbildung und Beschäftigung.

Der Programmansatz unterstützt ein breites Kooperationsnetzwerk und legt ein besonderes Augenmerk auf das vielfältige Engagement von Wohlfahrtsverbänden, Stiftungen, Unternehmen, Vereinen, Ehrenamt und Freiwilligendiensten. Das Bundeskabinett hat die Strategie im August 2016 gemeinsam beschlossen.

Grundlage besserer Zusammenarbeit

Die ressortübergreifende Strategie bildet somit die Grundlage für eine kontinuierliche Zusammenarbeit der betroffenen Bundes-ressorts für Quartiere mit besonderen sozialen Integrations-anforderungen. In den Jahren 2017 bis 2020 hat der Bund die Umsetzung der ressortübergreifenden Strategie „Soziale Stadt – Nachbarschaften stärken, Miteinander im Quartier“ mit jährlich 10 Millionen Euro unterstützt. Mit den Mitteln werden die baulich-investiven Maßnahmen des Städtebauförderungsprogramms Sozialer Zusammenhalt durch Projekte vor Ort ergänzt, die einen Beitrag für mehr Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten.

Ziel ist die Entwicklung und Förderung ressortübergreifender Modellprojekte, die bundesweit in ausgewählten Quartieren des Sozialen Zusammenhalts implementiert werden. Mit den Modellprogrammen „Verbraucher stärken im Quartier“, „Jugendmigrationsdienste im Quartier“, „Utopolis – Soziokultur im Quartier“, „Gut essen macht stark“, „Sport digital – Mehr Bewegung im Quartier“ und „Gleiche politische Teilhabe – Erprobung von Ansätzen einer aufsuchenden politischen Bildung im Quartier“ befinden sich derzeit sechs Modellprojekte in der Umsetzung.