Siegerentwurf ausgewählt: Kulturzentrum im Kibbuz Be’eri wird nach Zerstörung wiederaufgebaut
Pressemitteilung 14.05.2025
"Die Betroffenen wollen wiederaufbauen, zurückkehren und nach vorne schauen."
Gemeinsam mit Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier und dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog hat Sören Bartol, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Israel besucht. Die Reise anlässlich der seit 60 Jahren bestehenden diplomatischen Beziehung beider Länder führte auch in den Kibbuz Be’eri. Dort wurden die Ergebnisse des Architekturwettbewerbs zur Realisierung des Wiederaufbaus der Kunstgalerie zu einem Kultur- und Gemeinschaftszentrum vorgestellt. Als Siegerentwurf wählte die Gemeinschaft des Kibbuz‘ die Arbeit der israelisch-schweizerischen Architekturbüros "Studio PEZ / Atelier SOTO" aus.
Der Kibbuz war am 7. Oktober 2023 durch die Hamas zerstört worden. Davon betroffen war auch die Kunstgalerie, die 1986 eröffnet worden und Heimat für eine lebendige Kunst- und Kulturszene in diesem Teil von Israel geworden war. Bei seinem Besuch im November 2023 kündigte der Bundespräsident an, den Wiederaufbau des Kulturzentrums zu unterstützen. Der Parlamentarische Staatssekretär Sören Bartol war damals Teil der Delegation und hat sich gestern erneut mit Betroffenen zu einem Gespräch im Kibbuz getroffen.
"Die Bewohnerinnen und Bewohner im Kibbuz haben Schreckliches erlebt. Diese Wunde wird für immer bleiben. Doch ein Kibbuz lebt von seiner Gemeinschaft und diese ist in Be’eri sehr stark. Die Betroffenen wollen wiederaufbauen, zurückkehren und nach vorne schauen. Ein wichtiges Puzzleteil dafür wird der Wiederaufbau der überregional anerkannten Kunstgalerie sein, den wir seitens der Bundesregierung mit bis zu sieben Millionen Euro unterstützen. Der Siegerentwurf hat nicht nur das Beratungsgremium überzeugt, sondern auch die Bewohnerinnen und Bewohner. So entsteht im wiederaufgebauten Zentrum eine neue Heimat für die Kultur, aber auch ein Ort des Gesprächs und der Zusammenkunft"
, betonte der Parlamentarische Staatssekretär Sören Bartol.
Ein Beratungsgremium mit Beteiligung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, der Deutschen Botschaft Tel Aviv und Botschafter Steffen Seibert, der Tel Aviv-Stiftung und der Leiterin der Fakultät für Architektur an der Bezalel Academy of Arts and Design Jerusalem, Professorin Els Verbakel, hatte dem Kibbuz zuvor den Entwurf unter fachlichen Gesichtspunkten zur Realisierung empfohlen. In der Begründung des Beratungsgremiums heißt es: "Der Entwurf besticht in seiner Ästhetik durch Einfachheit und Klarheit und hat die für den Ort passende Maßstäblichkeit und Architektursprache. Durch sorgfältige Analyse und Ausarbeitung der Flächenzuordnungen sowie der nachhaltigen Bauweise u.a. der für Israel innovativen Verwendung von Stampflehm für die Wände, hält der Entwurf bereits viele positive räumliche Elemente und Details bereit. Was den Außenbereich betrifft, soll dieser gemeinsam mit den Vertretern des Kibbuz‘ weiterentwickelt werden."
Nach dem Überfall fand die Kunstgalerie in Tel Aviv eine vorübergehende Bleibe und wird nun im Rahmen des Wiederaufbaus zurückkehren. Das Kultur- und Gemeinschaftszentrum soll so in naher Zukunft ein noch größerer Anziehungspunkt für Kunst und Kultur in der Westlichen Negev Region werden. Durchgeführt wird das Projekt vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in Zusammenarbeit mit der Tel Aviv Stiftung als Verantwortliche für das Projektmanagement vor Ort. Der Kibbuz trifft die wesentlichen Entscheidungen über die Ausrichtung des Bauprojektes, wie die Auswahl des Architekturbüros, und wird für den inhaltlichen Aufbau und späteren Betrieb des Zentrums verantwortlich sein. Die Entwurfs- und Ausführungsplanung soll bis zum Herbst 2025 erfolgen, die Baufertigstellung ist nach derzeitigem Stand für Ende 2026 vorgesehen.