"Open for Maintenance – Wegen Umbau geöffnet"

Typ: Pressemitteilung , Datum: 19.05.2023

Bundesbauministerin Klara Geywitz eröffnet den Deutschen Pavillon zur 18. Architektur-Biennale in Venedig

"Open for Maintenance – Wegen Umbau geöffnet" ist der Titel des diesjährigen deutschen Beitrags zur 18. Architektur-Biennale Venedig, der sich den Themen der Pflege, Reparatur und Instandhaltung im Bauwesen widmet. Das Kuratoren-Team ARCH+ / SUMMACUMFEMMER /BÜRO JULIANE GREB haben gemeinsam mit Bundesbauministerin Klara Geywitz heute den Deutschen Pavillon in den Giardini vor mehreren hundert nationalen und internationalen Gästen eröffnet.

Dazu Bundesbauministerin Klara Geywitz: "Die Ausstellung 'Wegen Umbau geöffnet' beleuchtet auf anschauliche Weise die aktuellen Herausforderungen im Bauwesen. Zirkuläres Wirtschaften und Urban Mining sind längst keine Spartenthemen mehr. Die Wiederverwertung von Bauteilen muss so normal werden, wie das Pfandsystem oder Second-Hand Kleidung. Daran arbeiten wir auf gesetzgeberischer Ebene u.a. mit der Bauproduktverordnung. Aber was möglich ist und gesetzlich gesichert, wird noch lange nicht sofort Teil der Praxis. Dafür braucht es die Bauwirtschaft, Bauherren, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Ich freue mich, dass der Deutsche Pavillon während der gesamten Laufzeit den Austausch mit der Zivilgesellschaft suchen wird und Workshops für Auszubildende und Studierende anbietet. Die Werkstatt in einem Nebenraum ist dafür ein hervorragender Ort. Ich gratuliere den Kuratorinnen und Kuratoren zu ihrem gelungenen Beitrag."

"Open for Maintenance – Wegen Umbau geöffnet" - Bundesbauministerin Klara Geywitz mit dem Kuratorinnen-Team vor dem Deutschen Pavillon zur 18. Architektur-Biennale in Venedig "Open for Maintenance – Wegen Umbau geöffnet" - Bundesbauministerin Klara Geywitz mit dem Kuratorinnen-Team vor dem Deutschen Pavillon zur 18. Architektur-Biennale in Venedig (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: picture alliance/dpa | Robert Messer

Im Mittelpunkt von "Open for Maintenance – Wegen Umbau" geöffnet steht die Instand(be)setzung des Deutschen Pavillons, um Prozesse der räumlichen und sozialen Sorge­arbeit sichtbar zu machen. Mit einer gestalterischen Geste präsentiert sich der Deutsche Pavillon dabei den ankommenden Gästen: eine geschwungene Rampe am Portal ermöglicht den barrierefreien Besuch der Ausstellung im Pavilloninneren. In Szene gesetzt wurde die Rampe anlässlich der Eröffnung mit der inklusiven Tanz-Performance des "Performative Care Lab", einem Kooperationsprojekt mit dem Goethe-Institut.

Der zentrale Hauptraum führt die Besucher in ein Materialschaudepot. Dieses besteht aus Hinterlassenschaften internationaler Beiträge der letztjährigen Kunst-Biennale, die von den Kuratoren sorgfältig gesammelt, inventarisiert und neu inszeniert wurden. Eingebettet in den von der Kunst-Biennale 2002 übernommenen deutschen Beitrag der Künstlerin Maria Eichhorn "Relocating a Structure" wird mit dem Schaudepot das Prinzip "Cradle-to-Cradle" adressiert.

Bundesministerin Klara Geywitz bei einer Podiumsdiskussion im Deutschen Pavillion Bundesministerin Klara Geywitz bei einer Podiumsdiskussion im Deutschen Pavillion (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Nils Koenning

Die Kuratoren haben dazu mit einer großen Zahl nationaler und internationaler Initiativen zusammengearbeitet. Gemein ist den Arbeiten das zentrale Anliegen: Ökologische Nachhaltigkeit ist untrenn­bar mit der sozialen Frage verbunden und zum Erhalt städtischer Gemein­schaften sowie baulicher Substanz unabdingbar. Betont wird damit die gemeinsame Verantwortung aller in Architektur, Planung, Bau, Projektentwicklung und Betrieb von Bauwerken befassten Akteure zu einem nachhaltigen Umgang mit dem Bestand.

Das Team hatte mit seiner Konzeptidee die unabhängige Auswahl-Jury überzeugt und wurde auf deren Empfehlung vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen mit der Gestaltung des Deutschen Pavillons 2023 beauftragt. Die 18. Architektur-Biennale Venedig läuft vom 20. Mai bis 26. November 2023. Die weltweit bedeutendste Architekturausstellung wird von der ghanaisch-schottischen Architektin Lesley Lokko unter dem Motto "The Laboratory of the Future" kuratiert.