Städtebauförderung wirkt

Typ: Meldung , Datum: 09.09.2024

Anstoß- und Bündelungseffekte, Klimaschutz und regionale Reichweite der Städtebauförderung

Mit der Städtebauförderung unterstützen der Bund und die Länder seit über 50 Jahren erfolgreich die Städte und Gemeinden bei der Beseitigung städtebaulicher Missstände, auch mit Blick auf den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel. Gleichzeitig bewirkt die Städtebauförderung hohe öffentliche und private Investitionen mit einer großen Bedeutung für die lokale und regionale Wirtschaft.

Städtebauförderung zur Beseitigung städtebaulicher Missstände

Mit dem Begriff städtebaulicher Missstand wird beschrieben, dass ein Gebiet innerhalb einer Stadt nicht mehr die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse oder an die Sicherheit der Menschen erfüllt oder es in den Aufgaben, die es für die Menschen erfüllen soll, erheblich beeinträchtigt ist. Auch Belange des Klimaschutzes und der Klimaanpassung spielen hier eine Rolle.

Zur Beseitigung dieser städtebaulichen Missstände stellt der Bund auch in diesem Jahr wieder 790 Millionen Euro als Unterstützung für die Städte und Gemeinden zur Verfügung. Die große Besonderheit der Städtebauförderung ist, dass sie für die spezifischen Herausforderungen vor Ort angepasste Lösungen findet und dabei die Bewohnerinnen und Bewohner einbezieht. Es werden sogenannte Gesamtmaßnahmen gefördert. Dafür wird ein abgegrenztes Gebiet als Ganzes betrachtet, für das ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept erarbeitet wird. Innerhalb dieses Gebiets werden dann einzelne Maßnahmen umgesetzt, die zusammen die spezifischen Probleme angehen.

Mit solchen Maßnahmen können sich die Städte und Gemeinden als zukunftsgerechte und lebenswerte Wohn- und Arbeitsorte weiterentwickeln. Davon profitieren die Menschen vor Ort unmittelbar.

Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel

Auch in den wichtigen Bereichen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel konnte die Städtebauförderung in den letzten Jahren Städte und Gemeinden unterstützen. Seit 2020 müssen auch Maßnahmen in diesem Bereich geplant und umgesetzt werden, um Mittel zu erhalten. Ein kürzlich veröffentlichtes Gutachten, das im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung erstellt wurde, hat erstmals untersucht, welcher Betrag aus der Städtebauförderung in Maßnahmen in diesen Bereichen investiert worden ist und welche konkreten Wirkungen erzielt wurden. Es hat sich gezeigt, dass Dank der Städtebauförderung in den Städten und Gemeinden bereits große Fortschritte erreicht worden sind. In den 59 untersuchten Fallkommunen waren im Zeitraum von 2011 bis 2021 - also bereits bevor solche Maßnahmen verpflichtender Bestandteil wurden - rund 30 Prozent der umgesetzten Einzelmaßnahmen klimarelevant. 94 Millionen Euro der Städtebauförderung wurden für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel investiert. Das entspricht einem Anteil von rund 21 Prozent. Mit diesen Mitteln wurden zum Beispiel Gebäude energetisch saniert, Grünanlagen geschaffen und aufgewertet oder Flächen entsiegelt. Die Investitionen haben unter anderem zu erheblichen CO2-Einsparungen geführt und zur Hitzevorsorge beigetragen.

Anstoß- und Bündelungseffekte

Das Gutachten hat außerdem untersucht, welche ökonomischen Wirkungen von der Städtebauförderung ausgehen. Hier konnten frühere Untersuchungen bestätigt werden. Im Durchschnitt bewirkt der Einsatz von 1 Euro aus der Städtebauförderung von Bund und Ländern weitere öffentliche und private Investitionen in Höhe von rund 7 Euro. Damit zeigt sich, dass die Städtebauförderung neben den baulichen Investitionen auch einen Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung leistet. 71 Prozent der investierten Mittel wurde an lokale und regionale Unternehmen und Leistungserbringer verausgabt. Insbesondere die Baubranche profitierte mit circa 70 Prozent von den insgesamt investierten Finanzmitteln