"Sozialer Wohnungsbau kann sehr schnell gehen und dabei ökologisch und vor allem schön sein."

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Stadtentwicklung , Datum: 15.04.2024

Bundesbauministerin Klara Geywitz unterwegs in Niedersachsen

Am 15. und 16. April 2024 machte Bundesbauministerin Klara Geywitz im Rahmen ihrer Tour durch Niedersachsen Station in verschiedenen Städten und Unternehmen, um sich über wegweisende Bauprojekte und Initiativen zu informieren.

Vorstellung des Projekts Power Townhouses in Hollenstedt

Die Dringlichkeit, bezahlbaren und zugleich nachhaltigen Wohnraum in Deutschland zu schaffen, wird immer deutlicher. Angesichts dieser Herausforderung hat die Bundesregierung beschlossen, bis 2027 eine Rekordsumme von 18,15 Milliarden Euro in den sozialen Wohnungsbau zu investieren. Auch die Baubranche arbeitet ihrerseits an Lösungen, so wie der Massivhausanbieter Viebrockhaus. Dieser will mit einem neuen Hauskonzept, bei dem nachhaltig, energieeffizient und flächensparend Wohnungen dank Serienzertifizierung besonders schnell errichtet werden können, einen Beitrag leisten. Bundesbauministerin Klara Geywitz besichtigte das Projekt in Hollenstedt und nahm an der Grundsteinlegung teil. Sie betonte: "Hier wird eine moderne, digitale und auf Vorfertigung setzende Bauweise mit der örtlichen und regionalen Baukultur verbunden. Das Projekt zeigt: sozialer Wohnungsbau kann sehr schnell gehen und dabei ökologisch und vor allem schön sein."

Besuch des Förderprojekts "Nördliche Innenstadt" in Achim

Klara Geywitz steht mit fünf Personen auf einer Terasse eines neuen Wohnkomplexes. Klara Geywitz steht mit fünf Personen auf einer Terasse eines neuen Wohnkomplexes. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: BMWSB / Bundesfoto-Christina Czybik

Die wachsende Attraktivität der Stadt Achim ist maßgeblich durch die Ansiedlung großer Unternehmen wie Amazon und Coca-Cola geprägt. Innerhalb der letzten fünf Jahre ist jeder zehnte der rund 32.000 Einwohner neu in die Stadt gezogen. Diese Entwicklung stellt Achim vor die Herausforderung, dem steigenden Bedarf an Wohnraum gerecht zu werden. Um dem wachsenden Bedarf an Wohnraum zu begegnen, entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Brotfabrik Lieken ein modernes und lebendiges Quartier zum Wohnen und Arbeiten. Bundesbauministerin Klara Geywitz hat sich heute gemeinsam mit Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies ein Bild von den Baufortschritten gemacht. Klara Geywitz besichtigte u.a. den neuen ZOB, die neue Mobilitätsstation, die Baustelle der Kita "Nördliche Innenstadt" sowie eine frisch fertiggestellte Sozialwohnung. "Wir beleben den sozialen Wohnungsbau, damit, so wie hier, wieder Leben in alte Industriebrachen kommt." würdigte sie den Fortschritt.

Eröffnung des Wellenbads Bad Zwischenahn

Der Bund unterstützt Kommunen deutschlandweit mit dem Förderprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" dabei ihre soziale Infrastruktur für die Bürgerinnen und Bürger zu modernisieren. So auch in Bad Zwischenahn. Hier wurde das örtliche Wellenbad nach einer intensiven, insbesondere energetischen Sanierung in einem feierlichen Rahmen mit symbolischer Schlüsselübergabe an den Kurdirektor Dr. Norbert Hemken und den beiden Kinderbürgermeisterinnen Milla und Nayla wiedereröffnet. Der Bund hat die Maßnahme "Sanierung und Attraktivierung des Wellenbades in Bad Zwischenahn" mit 2.618.000 Euro gefördert. Bundesbauministerin Klara Geywitz hat sich das Ergebnis der Modernisierung vor Ort angesehen und betonte: "Die Kommunen haben einen riesigen Stau bei der Sanierung ihrer sozialen Infrastruktur. Das Programm trägt dazu bei, diesen abzubauen.".

Besichtigung des Neubaugebietes Fliegerhorstes in Oldenburg

Ministerin Geywitz im Gespräch mit einer Frau vor einer solarbetriebenen Projekttafel. Ministerin Geywitz im Gespräch mit einer Frau vor einer solarbetriebenen Projekttafel. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: BMWSB / Bundesfoto-Christina Czybik

Nachdem der ehemalige militärische Fliegerhorst im Norden Oldenburgs in den Jahren 2013 und 2014 an die Stadt verkauft wurde, ist das 193 Hektar große Gelände Gegenstand einer umfassenden Neuentwicklung. Das Ziel ist es, rund 1.000 Wohneinheiten zu schaffen, die Platz für insgesamt 3.000 Menschen bieten sollen. Bundesministerin Klara Geywitz besuchte das Fliegerhorst-Areal, um sich über die Fortschritte der Entwicklung zu informieren. Ein Schwerpunkt ihres Besuchs lag auf dem im Bau befindlichen Wohnquartier Helleheide, das Teil des Projekts Energetisches Nachbarschaftsquartier Fliegerhorst Oldenburg (ENaQ) ist. Das Projekt entwickelt für das Quartier Helleheide ein klimafreundliches und zukunftsweisendes Energiekonzept. Der Energiebedarf soll zum größten Teil aus lokal erzeugter Energie gedeckt werden. Überschüssige Energie wird in andere Energieformen umgewandelt, gespeichert oder direkt im Quartier bereitgestellt. Ministerin Geywitz lobte dieses zukunftsweisende Energiekonzept: "Hier wurde ein Smart-City-Ansatz gewählt, der zeigt, wie die Stadt von morgen aussieht.".

Ministerin Geywitz mit Mikrofon vor einem Publikum. Ministerin Geywitz mit Mikrofon vor einem Publikum. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: BMWSB / Bundesfoto-Christina Czybik

75 Minuten Klartext in Oldenburg

Nach einem kurzen Impulsvortrag hat Bundesbauministerin Klara Geywitz im Rahmen einer interaktiven Diskussion mit Bürgerinnen und Bürgern aus Oldenburg und der umliegenden Region über aktuelle wohnungspolitische Themen gesprochen und Publikumsfragen beantwortet.

Besichtigung des Wohnquartiers "Wohnen in Soltau"

Im Rahmen des zweiten Tages der Niedersachsen-Tour stand Soltau als erstes auf dem Plan. Bundesministerin Geywitz besichtigte zunächst die im Bau befindliche Wohnanlage "Wohnen in Soltau", an der die städtische Wohnungsbaugenossenschaft mitwirkt. "Wohnungsgenossenschaften sind eine wichtige Säule auf dem Wohnungsmarkt. Deshalb fördern wir genossenschaftliches Wohnen mit verschiedenen Programmen", so Klara Geywitz während der Besichtigung. 60 der insgesamt 210 Wohnungen des neuen innerstädtischen Quartiers in Soltau sind Genossenschaftswohnungen. Ministerin Geywitz machte sich beim Rundgang durch die Anlage einen Eindruck. "Auch hier sieht man gut, dass bezahlbares Wohnen schön und hochwertig sein kann." Vor Ort sprach Klara Geywitz außerdem mit Vertretern des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen und Bremen und Verantwortlichen des Wohnungsbauprojekts über aktuelle Themen, u.a.: Wärmeplanung und Fernwärme, Einführung des Gebäudetyps E, Änderung des BauGB und Wohnungsbau für Menschen mit mittleren Einkommen.

Besuch der Heinrich Meyer-Werke in Bispingen

Die Ministerin mit Mikrofon neben Lars Klingbeil bei einem Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern von Bauunternehmen. Die Ministerin mit Mikrofon neben Lars Klingbeil bei einem Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern von Bauunternehmen. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: BMWSB / Bundesfoto-Christina Czybik

Der Bund stellt Weichen für schnelleres, günstigeres und gleichzeitig nachhaltigeres Bauen. Dafür wird auch auf die serielle und modulare Vorfertigung von Bauteilen gesetzt. Das Unternehmen Heinrich Meyer-Werke Breloh GmbH & Co. KG in Bispingen spielt dabei eine wichtige Rolle, indem sie industriell vorgefertigte Fenster- und Türmodule für den seriellen Neubau produzieren. Bundesministerin Geywitz informierte sich vor Ort über das Herstellungsverfahren und tauschte sich mit Bauunternehmen der Region aus. Während der 90-minütigen Diskussion ging es aber nicht nur um seriellen/modularen Wohnungsbau. Auch zu Bürokratieabbau und baubremsenden Regularien, Beschleunigung von Planung und Genehmigung, Klimaschutz im Gebäudebereich und Sanieren im Bestand wurde intensiv diskutiert. 

Besuch der Real Estate Kronsrode-Mitte in Hannover

Am südlichen Kronsberg zwischen der Kronsberg Expo2000-Siedlung und dem Expo-Messegelände entsteht ein neues Wohnbaugebiet (KronsRode). Entsprechend der bisherigen Wohnbebauung werden auch hier besondere Gebäude-Effizienzstandards, eine Qualitätssicherung sowie Vorgaben zu Gesundheits- und umweltverträglichen Baumaterialien weitergeführt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 100 Millionen Euro, wovon 35 Millionen Euro durch Bundesmittel finanziert werden. Bundesministerin Klara Geywitz hat sich vor Ort ein Bild von den Baufortschritten gemacht: "Es ist vorbildlich, dass hier die soziale Infrastruktur von Anfang an mitgedacht wurde. Ich habe mir die Kita angesehen, die Schule ist im Bau und vieles andere. Menschen, die hier ihr Zuhause finden, werden das gleich vorfinden."