Idee einer Kleinstadtakademie

Mehr als 2.100 Kleinstädte in Deutschland sind beliebte Wohn- und Lebensstandorte für knapp ein Drittel der Bevölkerung und bieten als Arbeits- und Wirtschaftsstandorte große Potenziale. Gleichzeitig stehen auch kleinere Städte und Gemeinden vor großen Herausforderungen durch gesamtgesellschaftliche Veränderungen, wie Digitalisierung, Demografie oder Klimawandel.Mit der Idee einer Kleinstadtakademie unterstützt das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) die zukunftsfähige Entwicklung von Kleinstädten in Deutschland. Als bundesweite Aktions-, Kommunikations- und Lernplattform soll sie den Kleinstädten eine gemeinsame Stimme und mehr Aufmerksamkeit in Politik und Gesellschaft verschaffen sowie die bundesweite Kooperation und den Erfahrungsaustausch fördern.

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat bereits seit 2015 umfangreiche Forschungsvorhaben zum Potenzial von Kleinstädten durchgeführt – zuletzt im Rahmen der sogenannten "Pilotphase" Kleinstadtakademie, in der Inhalte und Formate einer Kleinstadtakademie getestet und in sechs Modellvorhaben aus überregional arbeitenden Kleinstadtverbünden erprobt wurden.

Standortwettbewerb

Um den mit der Pilotphase eingeleiteten Prozess der Vernetzung und der Zusammenarbeit von kleineren Städten und Gemeinden fortzusetzen und zu verstetigen, waren 2023 rund 2.100 Kleinstädte in Deutschland aufgerufen, sich um den Standort der Kleinstadtakademie zu bewerben. Eine vom BMWSB berufene Jury hat sich intensiv mit den 44 eingegangenen Bewerbungen aus allen Teilen der Bundesrepublik befasst und sich in fünf in die engere Wahl gelangten Kleinstädten vor Ort von den Vorzügen der Standorte überzeugt.

In der finalen Auswahl hat die Jury die Stadt Wittenberge im Landkreis Prignitz (Brandenburg) einstimmig als künftigen Standort für die Kleinstadtakademie empfohlen.

Die Stadt Wittenberge ist gut vernetzt und verfügt über umfangreiche Erfahrungen im Austausch und in der Zusammenarbeit mit anderen Kleinstädten. Als Schnittstelle zwischen Bund, Ländern und Kommunen soll sie die Kleinstadtakademie mit Leben erfüllen und interessierte und engagierte Akteure aus allen Bereichen der (Klein)Stadtentwicklung zusammenbringen.

Für den Aufbau und den Betrieb der Kleinstadtakademie stehen im Bundeshaushalt 2024 bis zu 2 Millionen Euro zur Verfügung.