Gewerbe zu Wohnraum

Typ: Meldung , Datum: 20.12.2023

Die zweite Transformationswerkstatt des BMWSB sucht nach Wegen zur schnellen Umsetzung

Thema der zweiten BMWSB-Transformations-Werkstatt am 12. Dezember 2023 war die "Umwandlung leerstehender Gewerbeimmobilien in bezahlbaren und klimafreundlichen Wohnraum". Gemeinsam mit Partnern aus der Praxis wurde in der Werkstatt nach Wegen gesucht, wie das Thema weiter vorangetrieben werden kann.

Nach Ansicht von Bundesbauministerin Geywitz ist die Frage, "wie wir Gewerbeimmobilien zu Wohnungen umgestalten, ist eine ökonomische, eine architektonische und vor allem eine ökologische".

Ökonomie

Die anhaltenden Trends wie der zunehmende Online-Handel und flexible Arbeitsformen haben sich infolge der Corona-Pandemie verstärkt. Diese Trends haben dazu geführt, dass immer mehr Gewerbeimmobilien leer stehen. Untersuchungen zeigen, dass allein in den sieben größten Städten Deutschlands etwa 1,8 Millionen Quadratmeter Bürofläche grundsätzlich für die Umwandlung in Wohnraum zur Verfügung stehen.

Ökologie

Gleichzeitig besteht in Deutschland ein erheblicher Bedarf an bezahlbarem und umweltfreundlichem Wohnraum. Bei jedem Neubau muss die Auswirkung auf das Klima und die Umwelt berücksichtigt werden. Das Klimaschutzgesetz des Bundes hat das klare Ziel gesetzt, bis 2045 eine Treibhausgasneutralität über alle Sektoren hinweg zu erreichen. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen des Gebäudesektors fast halbiert werden.

Die Umwandlung von Gewerbeimmobilien in Wohnraum bietet die Möglichkeit, mehr Wohnraum zu schaffen und durch die Erhaltung der Bausubstanz laut Untersuchungen etwa zwei Drittel der CO2-Emissionen im Vergleich zum Neubau einzusparen.

Architektur und Städteplanung

Einige bereits durchgeführte Umbauprojekte haben gezeigt, dass dies wirtschaftlich rentabel sein kann. Oft sind sogenannte "Mixed-Use-Immobilien" gut umsetzbar, die Wohnen mit Handel, Freizeit und Gastronomie kombinieren.

Gerade die zentrale Lage ehemaliger Büro- und Gewerbeimmobilien kann in vielen Fällen den innerstädtischen Wohnstandort stärken. Eingebettet in ein stimmiges städtebauliches Konzept, können sich im Rahmen einer Umnutzung zahlreiche weitere positive Impulse auf Quartiersebene ergeben.

Das dies gelingt, davon ist auch Bundesbauministerin Geywitz überzeugt: "Wir sind kreativ genug, sie zu beantworten, und brauchen jetzt viele gute Beispiele, die zeigen, dass es geht.“

Maßnahmenpaket der Bundesregierung

Im September 2023 hat die Bundesregierung ein Maßnahmenpaket für die Bau- und Immobilienbranche vorgelegt, welches unter anderem vorsieht, den Umbau von leerstehenden Büros und Läden zu neuen Wohnungen in den kommenden beiden Jahren mit 480 Millionen Euro zu unterstützen.

Über das neue Förderprogramm wird das BMWSB auf seiner Webseite informieren.