Stärkung des Klimafreundlichen Bauens mit Holz

Typ: Meldung , Datum: 21.06.2023

BMWSB und BMEL bringen gemeinsam Holzbauinitiative auf den Weg

Holz gehört zu den ältesten Baumaterialien der Menschheit. Dies liegt vor allem an den guten bautechnologischen Eigenschaften, die der moderne Holzbau z. B. bei der Vorfertigung und der Aufstockung von Gebäuden ausspielen kann. Holz ist aber auch ein nachwachsender Rohstoff. Das Bauen mit Holz dient daher in zweifacher Hinsicht dem Klima. Zum einen können auf die Herstellung von Holzprodukten in der Regel nur geringe CO₂-Emissionen zurückgeführt werden. Zum anderen verwandelt sich ein Gebäude durch die verbauten Holzprodukte in eine Kohlenstoffsenke. Das in der Wachstumsphase aus der Luft aufgenommene CO₂ bleibt dauerhaft im Gebäude gespeichert.

Der Holzbau ist aber nicht nur aus Klimaschutzaspekten sinnvoll. Die Nutzung heimischer Rohstoffe im Bauwesen, wie z. B. Holz aus lokalen Wäldern, verkürzt Transportwege, unterstützt regionale Wertschöpfung und erhöht die Souveränität Deutschlands bei der Rohstoffversorgung. Dabei ist eine nachhaltige, an den Klimawandel angepasste Waldbewirtschaftung die Basis des Bauens mit Holz. Die Holzbauinitiative der Bundesregierung gibt daher konkrete Lösungsansätze, mit denen u.a. die Hemmnisse des klimafreundlichen Bauens mit Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen im Vergleich zu anderen Baustoffen abgebaut werden können. Sie flankiert die Rohstoffstrategie der Bundesregierung, die technologieoffen ihren Beitrag zum Erreichen der Ziele des Klimaschutzes leistet.

Gemeinsam für einen ganzheitlichen Ansatz

(Archivbild) Bundesbauministerin Klara Geywitz und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf einem Stand der Grünen Woche zum Thema Holzbauinitiative. (Archivbild) Bundesbauministerin Klara Geywitz und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf einem Stand der Grünen Woche zum Thema Holzbauinitiative. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Henning Schacht

Die Holzbauinitiative der Bundesregierung ist ein Gemeinschaftswerk des Bundesbauministeriums (BMWSB) und des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) unter Einbeziehung etablierter Forschungseinrichtungen (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Thünen-Institut (TI), Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR)) und weiterer Ressorts (u. a. BMWK, BMUV, BMBF, BMF). Bei der Erarbeitung wurden die Länder und relevante Akteure aus Forst-, Holz- und Bauwirtschaft sowie Planung, Wissenschaft und NGOs (einschließlich der Umwelt) eingebunden. Mit der Verabschiedung der Holzbauinitiative erfüllt die Bundesregierung ein weiteres Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag.

Dabei hat die Initiative zahlreiche Schnittstellen zu anderen Strategien und Programmen auf nationaler und europäischer Ebene wie z. B. der Nationalen Biomassestrategie, dem Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz“ oder der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie sowie dem EU Green Deal. 

Ressourceneffizienter Einsatz von Holz

Die Auswirkungen des Klimawandels und des klimaangepassten Waldumbaus werden dazu führen, dass mittelfristig vermehrt Nadelhölzer anfallen, d. h. als Rohstoff zur Verfügung stehen. Gleichzeitig wird aufgrund der Klima- und Biodiversitätskrise die Entwicklung naturverträglicherer Bewirtschaftungskonzepte notwendig. Langfristig wird sich daher das Rohholzpotenzial aus deutschen Wäldern, insbesondere an Nadelholz, verringern und sich damit einhergehend auch Nutzungskonflikte verstärken. Daher setzt die Holzbauinitiative auf eine ressourceneffiziente Nutzung von Holz und eine möglichst langfristige Kohlenstoffbindung im Holz. Dafür müssen Prinzipien der sogenannten Kaskadennutzung und des ressourceneffizienten und kreislaufgerechten Bauens etabliert werden, d. h. dass der Rohstoff Holz mehrfach genutzt wird – vom Furnier, über Papier bis hin zur Verwertung in der chemischen Industrie.

Schwerpunkte der Holzbauinitiative

Der Fokus der Holzbauinitiative liegt darauf, das klimafreundliche Bauen mit Holz aus nachhaltiger Holzwirtschaft und anderen nachwachsenden Rohstoffen zu stärken, d. h. vor allem bisherige Hemmnisse nachwachsender Baumaterialien abzubauen. Außerdem soll das ressourceneffiziente und kreislaufgerechte Bauen mit Holz einschließlich Forschung und Entwicklung, Wissenstransfer und Bildung gestärkt werden. Nicht zuletzt soll durch serielles und modulares Bauen mit kürzeren Produktions- und Bauzeiten die Schaffung von bezahlbarem und klimafreundlichem Wohnraum unterstützt werden.

Die Holzbauinitiative zeigt in 8 Handlungsfeldern auf, welche Maßnahmen die Bundesressorts je nach Zuständigkeit bis 2030 in eigener Verantwortung vorbehaltlich verfügbarer Haushaltsmittel umsetzen.

Einrichtung Runder Tisch Holzbau

Es sind verschiedene Dialogformate zur breiteren Beteiligung und Begleitung der Umsetzung der Holzbauinitiative geplant. Als Kernelement wird dabei ein regelmäßiger Runder Tisch Holzbau des Bundes zum Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch mit Ländern und kommunalen Spitzenverbänden eingerichtet.

Die ausführliche Holzbauinitiative sowie weitere Informationen finden Sie hier.