Die eigene Wohnung zuerst

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Wohnen , Datum: 14.10.2022

Bundesbauministerin Klara Geywitz besuchte aus Anlass der Eröffnung des zweiten Standorts das Projekt Housing First Berlin

Bundesministerin Klara Geywitz inm direkten Austausch mit einem Anwesenden Bundesministerin Klara Geywitz inm direkten Austausch mit einem Anwesenden (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Henning Schacht

Insbesondere Menschen, die bereits lange ohne jede Unterkunft auf der Straße leben, haben bei der Rückkehr in das Leben in der eigenen Wohnung große Schwierigkeiten. Der Ansatz des Housing First bietet hier neue Wege für die Betroffenen. Die Vermittlung einer Wohnung mit eigenem Mietvertrag steht dabei am Anfang der Hilfe und ist nicht an Bedingungen der Annahme weiterer Unterstützungsangebote geknüpft. Vielmehr wird die ergänzende Hilfe durch geschultes Personal auf freiwilliger Basis angeboten und wirkt so besonders effizient. Früher mussten die Betroffenen hingegen vielfach erst ihre "Wohnfähigkeit" unter Beweis stellen, bevor ihnen eine Wohnung vermittelt wurde.

Das in den neunziger Jahren in den USA eingeführte und in verschiedenen europäischen Ländern weiterentwickelte Konzept wird seit 2018 auch im Land Berlin mit "Housing First Berlin" und "Housing First für Frauen Berlin" in zwei Modellvorhaben erprobt. Die Ergebnisse der ersten Projektphase waren so überzeugend, dass das Land Berlin die Weiterführung und Ausweitung der Förderung von Housing First beschlossen hat. Hierfür stellt das Land Berlin in den Jahren 2022 und 2023 insgesamt 6,1 Millionen Euro bereit.

Aus Anlass der Eröffnung des zweiten Standorts von Housing First Berlin im Berliner Stadtteil Wedding am 14.10.2022 besuchte Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Klara Geywitz das Projekt, um sich konkret dazu sowie über die Erfolge bei der Bekämpfung von Wohnungslosigkeit zu informieren. Zudem tauschte sie sich mit der ebenfalls teilnehmenden Berliner Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, Katja Kipping, über weitere Möglichkeiten zur Überwindung von Wohnungslosigkeit aus.

"Housing First ist eine Erfolgstory. Die Ergebnisse der letzten Jahre zeigen eindrucksvoll, dass auf diese Weise vor allem jenen Menschen geholfen werden kann, die kaum noch Aussichten auf ein Leben in der eigenen Wohnung hatten. Ich begrüße daher sehr, dass derzeit intensiv darüber diskutiert wird, wie wir Housing First in das deutsche Regelsystem der Wohnungslosenhilfe integrieren können", betont Bauministerin Klara Geywitz.

Solche und weitere gute Praktiken sollen im von der Bundesregierung geplanten Nationalen Aktionsplan aufgegriffen werden, um Wohnungslosigkeit in Deutschland dauerhaft zu überwinden.

An einer Wand oberhalb eines Fensters sind stilisierte Häuser mit Schlagworten angeheftet. An einer Wand oberhalb eines Fensters sind stilisierte Häuser mit Schlagworten angeheftet. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Henning Schacht